BODENKUNDLICHE VORABKLÄRUNG
Bodenschutz lässt sich einfach umsetzen – wenn Architekten und Planer die sinnvollen und nützlichen Schutzmassnahmen bereits in die Bauplanung einbeziehen. Und wie effektiv solche Massnahmen in der Praxis tatsächlich sind, sehen Sie in der spannenden Fotodokumentation. Überzeugen Sie sich selbst, eine kluge und nachhaltige Bauplanung schützt nicht nur den Boden, sondern trägt auch zu einer effizienten Bauabwicklung bei.
Ausgangszustand
Beim Bauprojekt auf natürlich gewachsenem Boden ist der Boden möglichst vor Ort oder an einem anderen Ort zu verwerten. Zu Beginn der Bauplanung wird daher die Qualität des Bodens sowie seine Eignung zur Verwertung bestimmt.
Projekt Wohnüberbauung Menziken
Foto © Lorenz Andreas Fischer / Allvisions

Gelände und einfache Bodenkartierung
Schon das Gelände gibt erste Hinweise auf die Beschaffenheit der Böden. Eine einfache Beurteilung des Bodens erfolgt über die Ausscheidung morphologischer Einheiten im Gelände. In Mulden ist z.B. eher mit vernässten Böden zu rechnen und solche Standorte eigenen sich daher nicht für Bodenzwischenlager. Mit einfachen Bohrproben werden für jede Einheit die Mächtigkeit der Oberboden- und Unterbodenschicht sowie die Verdichtungsanfälligkeit bestimmt. Eine solche einfache Kartierung ist zwar bei kleineren Bauvorhaben freiwillig, liefert aber für die Projektplanung wertvolle Hinweise.
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Bohrprobe
Bestimmte Eigenschaften des Bodens und seine Mächtigkeiten können einfach bestimmt werden, indem in die dritte Dimension eines Bodens geschaut wird. Dazu wird mit einem Bohrstock bis in ca. 1 m Tiefe eine Bodenprobe entnommen.
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Einfache Bodenbeurteilung
Die Bodenprobe im Bohrstock zeigt die natürliche Schichtung des Bodens, so dass die Mächtigkeit von Ober- und Unterboden bestimmt werden können. Farbe und Körnung des Bodens geben zudem Hinweise zu den wichtigsten Eigenschaften des Bodens. Daraus lassen sich seine Verdichtungsempfindlichkeit und die Eignung zur Verwertung ableiten. Ein braune bis rostbraune Farbe weist auf gut durchlässigen und wüchsigen Boden, Fahlgrautöne auf nasse Verhältnisse mit empfindlichem Boden hin.
Projekt Wohnüberbauung Menziken
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Bodenkundliche Beratung
Die Beratung durch eine bodenkundliche Fachperson vor Ort liefert dem Planer wichtige Hinweise, um den Bodenschutz frühzeitig in die Planung einzubeziehen. Problemstellen können eruiert und der schonende Umgang mit baulich beanspruchtem Boden damit eingeplant werden.
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Planung
Bei der Planung der Baustelle und der Bauausführung bezieht der Planer die Erkenntnisse der Vorabklärungen zum Boden mit ein. Aus den Mächtigkeiten kann die Massenbilanz für Ober- und Unterboden ermittelt und die Verwertung bzw. Zwischenlagerung geplant werden. Die bodenkundliche Beurteilung des Geländes hilft bei der Planung einer optimalen und bodenschonenden Baustellenerschliessung, beim Bodenabtrag und der Auswahl der Zwischenlagerflächen.
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ABTRAG OBERBODEN
Arbeitstechnik
Der Bodenschutz wird frühzeitig in die Planung einbezogen, in der Ausschreibung aufgeführt und bei der Submission berücksichtigt. Nur so können die Bauunternehmen korrekt offerieren.
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Trockener Boden
Der Oberbodenabtrag erfolgt bei trockenen Bedingungen. Durchlässige Böden benötigen nach einer Regenperiode ca. 3 Tage bis sowohl Ober- als auch Unterboden genügend abgetrocknet sind.
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Planung
Der Bodenschutz wird frühzeitig in die Planung einbezogen, in der Ausschreibung aufgeführt und bei der Submission berücksichtigt. Nur so können die Bauunternehmen korrekt offerieren.
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Arbeitsgeräte
Optimal für den Bodenabtrag sind Raupenbagger mit Humusschwenklöffeln. Sie haben eine grosse Reichweite, die Raupen reduzieren den Flächendruck auf den Boden und mit einem Schwenklöffeln kann sehr präzise gearbeitet werden.
Projekt Wohnüberbauung Menziken
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Schichtweiser Abtrag
Der Oberboden, in der Regel 0-20 cm, wird als eigene Schicht, getrennt vom Unterboden, abgetragen. Die bei der Vorabklärung ermittelte Mächtigkeit des Oberbodens ist dem Maschinisten zu kommunizieren.
Projekt Wohnüberbauung Menziken
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ABTRAG UNTERBODEN
Trennung von Ober- und Unterboden
Ober- und Unterboden werden getrennt abgetragen und zwischengelagert. Erst darunter liegt das Ausgangsmaterial bzw. das Aushubmaterial. Unterboden und Aushub dürfen nicht vermischt werden.
Projekt Wohnüberbauung Menziken
Foto © Lorenz Andreas Fischer / Allvisions

Schichtweiser Abtrag
Nach dem Oberboden wird die Unterbodenschicht abgetragen. Bei dieser Baustelle haben die Vorabklärungen ergeben, dass vom Unterboden lediglich eine Schicht von 30-40 cm Mächtigkeit zur Verwertung geeignet ist. Die Unterbodenschicht kann auf anderen Baustellen aber auch bis zu 80 oder 100 cm mächtig sein.
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Arbeitstechnik
Beim Unterbodenabtrag wird so gearbeitet, dass sich der Bagger auf dem Ausgangsmaterial (Aushub) bewegt und der Unterboden nicht befahren wird.
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Arbeitstechnik
Beim Unterbodenabtrag wird so gearbeitet, dass sich der Bagger auf dem Ausgangsmaterial (Aushub) bewegt und der Unterboden nicht befahren wird.
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Trockener Boden
Nach dem Oberboden wird die Unterbodenschicht abgetragen. Bei dieser Baustelle haben die Vorabklärungen ergeben, dass vom Unterboden lediglich eine Schicht von 30-40 cm Mächtigkeit zur Verwertung geeignet ist. Die Unterbodenschicht kann auf anderen Baustellen aber auch bis zu 80 oder 100 cm mächtig sein.
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ZWISCHENLAGER
Planung
Aufgrund der Vorabklärungen zu den vorhandenen Böden ist es möglich, die Massenbilanzen für den wieder verwendbaren Ober- und Unterboden zu bestimmen, die Wiederverwendung vor Ort oder an einem anderen Ort zu planen und die optimalen Standorte und Flächen für die Zwischenlagerung festzulegen.
Projekt Wohnüberbauung Menziken
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Umlagerung
Der abgetragene Ober- und Unterboden sollte möglichst ohne Umlagerungen als Zwischenlager angelegt werden. Da auf dieser Baustelle zwischen der Fläche, wo der Boden abgetragen wird und den Zwischenlagerungsflächen ein Bach fliesst, war eine direkte Anlegung der Zwischenlager beim Bodenabtrag nicht möglich. Deshalb wurden der Oberboden und Unterboden kurzzeitig zwischengelagert, bevor sie mit einem Lastwagen zu den definitiven Zwischenlagerflächen transportiert wurden. Noch idealer wäre es gewesen, den abgetragenen Boden direkt auf den Lastwagen zu laden.
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Piste
Um Bodenverdichtungen durch den Lastwagen auf dem Weg zum Zwischenlager zu verhindern, wird eine Kiespiste angelegt. Die Kiespiste muss ebenfalls bei trockenen Bedingungen erstellt werden. Die intakte Piste kann bei jeder Witterung befahren werden.
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Depots anlegen
Der vom Lastwagen angelieferte Oberboden wird mit dem Bagger zum Zwischenlager angehäuft. Dabei wird der Oberboden nicht befahren.
Projekt Wohnüberbauung Menziken
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Begrünung
Durch sofortige Begrünung wird das Bodenmaterial der Zwischenlager geschützt und biologisch aktiv gehalten. Die Ansaat tiefwurzelnder Pflanzen trägt zur Entwässerung und Belüftung der Zwischenlager bei. Durch die gezielte Begrünung kann eine Verunkrautung des Bodens verhindert werden.
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Oberbodenzwischenlager
Das begrünte und beschriftete Oberbodenzwischenlager hat eine Maximalhöhe von 1.5 Metern.
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Unterbodenzwischenlager
Das frisch begrünte und beschriftete Unterbodenzwischenlager hat eine Maximalhöhe von 2.5 Metern.
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Zwischenlager ohne Begrünung
Diese Oberboden- und Unterbodenzwischenlager wurden nicht sofort begrünt. Auf dem Oberbodenzwischenlager findet rasch eine spontane Begrünung statt. Dabei ist es aber möglich, dass die Zusammensetzung der Pflanzen nicht optimal ist und sich auch problematische Pflanzenarten ansiedeln und stark vermehren. Beim Unterbodenzwischenlager findet eine natürliche Begrünung nur sehr langsam statt und der Boden bleibt lange ungeschützt.
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HINTERFÜLLUNG
Aushubmaterial
Bei der Verwendung von reinem Aushubmaterial (ohne Unterboden) für die Hinterfüllung entstehen weniger Verdichtungsprobleme bei der Rohplanie.
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Foto © Lorenz Andreas Fischer / Allvisions

Rekultivierungsziel
Bei der Rekultivierung soll der Boden mit den beiden Schichten Unterboden und Oberboden korrekt aufgebaut werden. Die Hinterfüllung reicht daher bis 1 Meter unter Terrain.
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Verdichtung Rohplanie
Die Rohplanie wird verdichtet, um spätere Setzungen zu minimieren.
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